Wer kommt mit zu zwei Lesungen auf der Sommerbühne des Museumsquartiers?
„Halbe Leben“ von Susanne Gregor
Klara ist tot, beim Wandern abgestürzt. Bei ihr war nur Paulína, eine Slowakin, die Klara nach dem Schlaganfall ihrer Mutter eingestellt hat. Endlich war die Mutter versorgt gewesen. Klara konnte sich wieder ihrer Karriere widmen, ihr Mann seine Freiheit genießen. Paulínas eigene Kinder wurden in der Zwischenzeit in der Slowakei von der Schwiegermutter betreut. Alles wunderbar organisiert, alles ganz einfach. Alle mochten Paulína, dankten ihr mit großzügigen Geschenken für Dienste und Extradienste. War man nicht eigentlich sogar schon befreundet?
In einer klaren, unprätentiösen Sprache widmet sich Susanne Gregor den großen Themen, die uns alle betreffen, und erzählt von der Ungleichheit – zwischen zwei Frauen, zwischen zwei Leben.
„Nacktschnecken“ von Annemarie Andre
Schleimspuren hinterlassen bei den Leitners nur die Schnecken im Garten. Schleimige Menschen mögen sie nicht, genauso wenig wie solche, die tagsüber vor dem Fernseher sitzen, das machen nur die Faulen. Prinzipien haben sie, die Leitners, und keinen Genierer, sich ihre Billigsdorfer-Mentalität zugute zu halten: keinen Cent zu viel ausgeben, nicht so wie die anderen, die das Geld beim Fenster hinauswerfen! Charlotte, die Nachzüglerin, merkt früh, dass sie weniger hat als andere Kinder. Vor allem wird ihr ständig gesagt, was sie nicht hat: einen Vater. Es ist die Mutter, die alles am Laufen hält. Bis eines Tages ein Aneurysma in ihrem Gehirn platzt. Die Folgen: 50-prozentige Behinderung, Kündigung, Arbeitsamt. Die beiden erwachsenen Halbgeschwister ziehen aus, ein alkoholsüchtiger Mann ein, und Charlotte muss sich damit abfinden, dass ihre Familie nun noch weniger in das Wertesystem der konservativen Kleinstadt passt als zuvor... An den sozialen Klassen haben sich viele abgearbeitet, Annemarie Andre tut es in ihrem Romandebüt "Nacktschnecken" mit einem raffinierten Kniff: aus der Sicht eines Kindes, das seine Welt nimmt, wie sie ist, sie nicht in Beziehung setzt, nicht wertet, und seine Mutter, die nicht ist wie andere Mütter, dabei noch gut aussehen lässt – das zeugt von großem Feingefühl, das ist große Klasse!
Treffpunkt: um 19.00 Uhr beim MQ Info Point (ist beim Haupteingang in der Mitte des MQ-Gebäudekomplexes bei der Buchhandlung, ein rot markierter Punkt am Boden) -> damit wir noch einen Sitzplatz bekommen!
Lesung: ab 20.00 Uhr (Dauer ist nicht angegeben)
Eintritt frei
anschließend gerne noch ein Einkehrschwung (wer noch Zeit und Lust hat)
nur bei Schönwetter!
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P.S.: Ich schreibe meine Aktivitäten mit "Teilnahme anfragen" aus, damit möglichst viele meiner 600 Gruppenmitglieder eine Chance auf eine Teilnahme an einer meiner Aktivitäten haben, und nicht immer dieselben Personen zum Zug kommen. Wenn es einmal keine Bestätigung der Teilnahme gibt, bitte nicht enttäuscht sein, es gibt dann bei einer der nächsten Aktivitäten wieder eine neue Chance (kein Gruppenmitglied wird ausgeschlossen)!
Eine Teilnahme wird innerhalb von 5 Tagen bestätigt.