Die freien Plätze beziehen sich immer auf die, bei Interesse - noch zu überprüfende Verfügbarkeit von Karten - im näheren Bereich, der bereits gekauften Karten!
Auf das Lumpenzeug in den Läden kann man sich ja nicht verlassen.
Der Bräutigam
In diesem Frühwerk schildert Bertolt Brecht auf vergnügliche Weise, wie eine Hochzeitsfeier völlig außer Kontrolle gerät - und gibt sich als Bewunderer Karl Valentins zu erkennen.
Eine kleine Festgesellschaft zwängt sich an der engen Tafel zusammen auf Stühlen, die der Bräutigam selbst gezimmert hat. Der Brautvater nervt, die Braut ist schwanger, der Bräutigam eifersüchtig und die Verwandtschaft eine Zumutung. Man trinkt reichlich, redet unbeirrt aneinander vorbei und fällt schließlich im Streit übereinander her. Der schönste Tag im Leben des Brautpaares? Die Animositäten schießen über, das Mobiliar geht vor die Hunde, der Ruf ist ramponiert. Der Beginn einer Ehe, wie niemand ihn sich wünschen kann.
Von Brecht im Alter von 21 Jahren geschrieben, ist dieser Einakter eine böse, hoch unterhaltsame Komödie voll klugem Wortwitz. Im Stil der Komik aus der Frühzeit des Films wird die scheinbare Idylle des Kleinbürgertums zur Schau gestellt. Die Hochzeit wird zur Farce, bei der nicht nur das Mobiliar, sondern auch die heile Welt des Spießbürgertums zerstört wird.
Ein tolles Ensemble in einer bunten, grellen Sketchparade. Als pointenlose Geschichten erzählender Brautvater brilliert André Pohl in jeder Szene, Therese Lohner, Susanna Wiegand, Michaela Klamminger wie auch Markus Kofler, Roman Schmelzer und Jakob Elsenwenger bringen ihre Stereotypen mit sichtbarer Lust am Blödeln gut über die Rampe. Katharina Klar gibt alles als Braut am Rande des Nervenzusammenbruchs.
(KURIER)