Wer das umjubelte Konzert vergangenes Jahr (Mahlers 5. Symphonie) verpasst hat: Hier das Konzertprogramm des diesjährigen Sommerkonzerts:
Drei Werke mit einer vermeintlichen Gemeinsamkeit: Man könnte meinen, alles sei DRAMA-tisch. Aber ist das wirklich so?
Alfred Schnittkes (K)Ein Sommernachtstraum von 1985 hat zwar Shakespeares gleichnamiges Lustspiel im Titel, viel wichtiger sind aber die Klammern um den Anfangsbuchstaben, denn es steht ein Mozart-Schubert’sches Rondo auf dem Notenpapier, das zwar in Schnittkes typischer polystilistischer und an Charles Ives’ Klangschichtungen erinnernder Kompositionsweise ausgearbeitet ist, dabei aber zugänglich bleibt und Musikern wie Zuhörerin einfach Spaß macht.
Als dramatisch für den Komponisten kann man die Entstehungsgeschichte des Violinkonzertes von Antonín Dvořák bezeichnen, denn wegen der ständigen kritischen Änderungswünsche des Widmungsträgers und seinerzeit berühmtesten deutschen Geigers Joseph Joachim zog sich die Komposition über vier Jahre hin. Letztlich erfolgte die Uraufführung 1882 dann durch einen anderen Solisten: František Ondříček der dem eindrucksvollen und für die Solo-Violine äußerst herausfordernden Konzert zu Weltbekanntheit verhalf. Anklänge an die Slawischen Tänze sowie harmonische Wendungen, wie sie später in der 9. Sinfonie verarbeitet werden, zeugen von der sogenannten slawischen Schaffensperiode Dvoraks.
1888 war Peter Tschaikowsky auf der Höhe seines künstlerischen Erfolges als international gefragter Dirigent und endlich anerkannter Komponist. Seine trotz allem anhaltende seelische Zerrissenheit verarbeitet er in den späten Sinfonien, wobei die Verzweiflung in seiner 5. Sinfonie am deutlichsten hervortritt: Ein gleich zu Beginn vorgestelltes Schicksalsthema zieht sich konsequent durch das Werk, steht über allem und macht Anklänge von Hoffnung und Frohsinn immer wieder zunichte. Der Komponist kommentiert dieses Motiv als "vollständiges Sich-Beugen vor dem Schicksal…“ Und trotz der Dramatik ist es auch einfach nur schöne Musik, die dem Dirigenten Andris Nelsons zufolge am besten nicht in Worte gezwängt und erklärt werden sollte.
Konzert am 22. Juni in der Philharmonie im Großen Saal um 15:30 Uhr
Anbei der Flyer. Der Kartenvorverkauf verläuft ausschließlich online. Über den QR-Code auf dem Flyer gelangt man zu Homepage des Berliner Sibelius Orchesters, der zum Vorverkaufstool bei Papagena führt.
Preise: 27€ / 23€ / 15€ (ermässigt).