Ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Wiener Gemeindebauten
Alle Bezirke und Termine: https://nievergessen.wienerwohnen.at/stadtfuehrungen
Mit dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1938 wurden alle jüdischen Mieter*innen aus den Wiener Gemeindebauten delogiert.
Nicht jede*r packte mit der Räumungsaufforderung die Koffer, viele versuchten, mit Einsprüchen ihre oft langjährig bewohnten Gemeindewohnungen zu behalten. Doch die Versuche scheiterten, denn es gab seitens der nationalsozialistischen Stadtverwaltung einen unwiderruflichen Kündigungsgrund: „Nicht-Arier“.
Wiener Jüdinnen und Juden, die bis 1938 in den Gemeindebauten lebten, mussten neue Unterkünfte finden und wurden oftmals in menschenunwürdige Quartiere gesteckt. Nur wenigen gelang die Flucht ins sichere Ausland. Es sind daher zahlreiche Opfer des Holocausts aus den Wiener Gemeindebauten zu beklagen.
2025 jährt sich zum 80. Mal die Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus. Aus diesem Anlass finden Themenspaziergänge durch ausgewählte Gemeindebauten statt, die von den jüdischen Opfern erzählen, aber auch vom Widerstand, von der kommunalen Baupolitik der Nazis und vom Umgang mit jüdischem Eigentum vor und nach 1945.
Kommen Sie mit und nehmen Sie an den informativen, kostenfreien Spaziergängen teil! Näheres zu den Routen durch die Innere Stadt, die Leopoldstadt, Margareten, die Josefstadt und Neubau, Favoriten, Simmering, Ottakring, Döbling, die Brigittenau und die Donaustadt sowie zur
Anmeldung durch mich
Wo? Wiener Wohnen Service-Nummer 05 75 75 75
Wann? Spätestens eine Woche vor dem Termin, an dem Sie teilnehmen wollen.
Wie viele? Maximal 20 Personen pro Spaziergang.
Bitte melden Sie auch etwaige Begleiter*innen an.
Die Führungen finden bei jedem Wetter statt. Sollte eine abgesagt werden, verständigen wir Sie per SMS.
Hinweis: Im Rahmen der Spaziergänge können Filmaufnahmen und Fotos gemacht werden.
Wiener Wohnen bietet zehn Touren an, auf denen Sie den Spuren der jüdischen Gemeindebaubewohner*innen in der Zeit der NS-Diktatur folgen können. Die Journalistin und Buchautorin Evelyn Steinthaler führt Sie zu ausgewählten Wohnhausanlagen in verschiedenen Bezirken. Erkunden Sie mit ihr ein bedrückendes Kapitel der Wiener Vergangenheit: Wer waren die Menschen, die ab 1938 hier innerhalb kürzester Zeit auf die Straße gesetzt wurden? Welches Schicksal mussten sie erleiden, wohin wurden sie gebracht, wurden sie verschleppt, deportiert, ermordet? Weiters beschäftigen sich die Spaziergänge aber auch mit ausgewählten Gemeindebauten, die an Widerstandskämpfer*innen erinnern.
Die Dauer der einzelnen Rundgänge ist auf etwa 1,5 Stunden anberaumt. Sie sind auch für Teilnehmer*innen mit eingeschränkter Mobilität barrierefrei. Treffpunkt ist jeweils 10 Minuten vor Beginn beim ersten Gemeindebau.