In dir ist die Kraft die du brauchst
Die Geduld die dir zu fehlen scheint
Die Idee die dich weiterbringt
GLAUB AN DICH......

Die Welle

Es rauscht den ganzen Tag, die ganze Nacht, es rauscht unaufhörlich, mal lauter, mal leiser, ich meine sogar eine gewisse Regelmässigkeit zu hören, wenn die Welle bricht und mit einem „Klatsch“ auf den Sandstrand bricht, um dann zischend aufgeschäumt sich langsam wieder zu beruhigen und zurück ins Meer zu fliessen, in entgegengesetzter Richtung als Sekunden zuvor, um nur Augenblicke später wieder die selbe Bewegung zu vollziehen, gleich einem nie enden wollenden Kreislauf des Lebens. Fasziniert höre und sehe ich zu und stelle mir vor, wie sich dies seit Abermillionen von Jahren unaufhörlich wiederholt. Es scheint mir eine Konstante auf diesem Planeten zu sein, etwas, was war, was ist, was sein wird. Ich atme ein und ich atme aus - bewusster als sonst nehme ich mein Atmen war. Es ist so selbstverständlich, dass ich es in der Regel gar nicht bemerke, ausser in Momenten in denen ich mich anders bewege, schneller zum Beispiel und mehr Sauerstoff aufnehmen muss, oder im Momenten einer tiefen Selbsterkenntnis, die mich mit einem Seufzer tief ein- und ausatmen lässt, als ob mir gerade jetzt mein Dasein bewusst würde mit dem Atem, der mich am Leben hält. Das Meer vor mir übt eine Faszination auf mich aus, weil es Leben beherbergt und gleichzeitig für mich ohne Hilfsmittel nicht erlebbar, ja sogar lebensfeindliche ist. Und doch fühlt es sich vertraut an, ein Gefühl von Geborgenheit, von Vertrautheit, gar eine Erinnerung an Heimat, an Ursprung, an den Ort wo alles Leben begann, vom Einzeller, der gemäss der Evolutionstheorie sich entwickelnd aus dem Meer ans Land kroch, rauf auf die Bäume, zurück an den Strand (wie ich jetzt gerade), bis zu meinem eigenen Werden im Fruchtwasser im Mutterleib. Das Rauschen der Wellen gleicht dem Rauschen des Blutes in den Adern, welches wir nicht hören im Alltag und uns wohl deshalb hier am Strand auf so seltsame Weise erinnert fühlen. Ich höre dem Rauschen des Lebens zu, meines eigenen, symbolisiert durch das Klatschen, Zischen, Schäumen, Kräuseln der Wellen. Es rauscht den ganzen Tag, die ganze Nacht, es rauscht ihn mir das Leben wie eine Welle.